Kantillationen - Allgemeines u. Gemeinsames S.10


10. Notation

Ein Blick in die offiziellen liturgischen Bücher und in die zahlreichen sonstigen Publikationen mit Vertonungen einfacher gregorianischer Gesänge und Kantillationen zeigt, daß es keinen verbindlichen Standard für die Notation solcher Gesänge gibt.

Es besteht also für diese Website Freiheit zu einer eigenen Option für eine einheitliche Notation im soeben besprochenen Zwei- und Fünf-Notenliniensystem:
-  Die Notenzeichen haben die Gestalt wie im deutschen Meßbuch von 1975;
- die Einzelnoten nach einem Rezitationston beginnen bei Satzmitten und -enden auf der ersten Silbe des Cursus, also auf der vorletzten betonten Silbe, und helfen dadurch zu sinngemäß betonten Kadenzen;
-  die rhythmischen Zeichen (Längen, Betonungen, Pausen) werden in leicht einprägsamer Weise angezeigt.

N.B.

1) Die Erfahrung lehrt, wenn die Einzelnotation nicht (wie in dieser Website) schon auf der ersten Cursus-Silbe, also auf der vorletzten betonten Silbe beginnt, sondern (wie z. T. in den offiziellen liturgischen Büchern) erst auf der ersten Silbe, die nicht mehr auf dem Rezitationston gesungen wird (das wäre in den obigen Beispielen auf "-mel" und "Er-"), dann verleitet das Notenbild dazu, diese unbetonten bzw. schwachbetonten Silben zu betonen bzw. zu stark zu betonen.

2) Wie die Kantillation insgesamt immer nur text- und sprachgemäß erfolgen sollte, so wollen auch die rhythmischen Zeichen nur Hilfen und Wegweiser dazu bieten; sie können das musikalische Gespür für text- und sprach-gemäß beseelten Sprechgesang weder ersetzen noch davon dispensieren.


Allgemeines und Gemeinsames zur Kantillation, Seite 10
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